Diagnose erhalten

3. November 2009
akualisiert 3. Januar 2010

Nach der dritten Sitzung hatte ich meine Psychologin gefragt, ob sie mir eine Behandlungsbescheinigung ausstellen könnte, damit ich mir den DGTI-Ergänzungsausweis bestellen kann. Klar, das sei kein Problem, meinte sie. Einige Tage später kam dann die Bescheinigung per Post. Den DGTI-Ausweis habe ich inzwischen auch.

Auf der Bescheinigung stand eine Zeile, der ich zunächst keine Bedeutung zugemessen habe. In der letzten Zeile stand "Diagnose: F64.0 Transsexualismus". Gut, deswegen war ich ja bei ihr in Behandlung. Die wirkliche Bedeutung sollte sich erst in der nächsten Sitzung erschließen ...

Ziemlich am Anfang der vierten Sitzung Ende Oktober 2009 bei meiner Psychologin fragte sie mich, wie ich mir die weitere Vorgehensweise besonders in Bezug auf Hormone vorgestellt habe. Ich entgegnete, das ich mir vorgestellt habe, so Anfang bis Mitte Dezember 2009 (zu meinem Geburtstag) spätestens bis Weihnachten gern loslegen zu wollen, wenn sie mich schon so direkt danach fragt. Im weiteren Gespräch meinte sie, solange brauche ich nicht zu warten. Ich solle loslegen und mir einen Endokrinologen suchen, darum hat sie auf die Bescheinigung, die ich ja schon habe, die Diagnose geschrieben smile 1.

Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ich war davon ausgegangen, das sie erst in späteren Sitzungen ausführlich mit mir reden würde und ich dann "eine ganz andere Bescheinigung" bekommen würde um zum "Endo" gehen zu können.

Meine Psychologin hält nichts davon, im Gegensatz zu einigen ihrer Kollegeginnen und Kollegen, mit Hormonen erst wesentlich später zu beginnen. Das würde aus Ihrer Sicht mir (und den anderen Betroffenen) nicht weiterhelfen. Außerdem sei sie sich bei mir sicher genug, keine Fehldiagnose zu stellen, auch wenn ich beruflich noch nicht geoutet bin und noch als Mann zur Arbeit gehe. Das soll aber Mitte/Ende Januar auch soweit sein .... mein Chef weiß Bescheid, die Geschäftsleitung auch. Den Termin haben wir gewählt, da ab Mitte Januar für ca. drei bis vier Wochen bei uns regelmäßig etwas weniger los ist.

Beim ersten Termin beim Endokrinologen am 23.11.2009 in einer Fachpraxis in Hildesheim fand erst ein ausführliches Gespräch statt,  dann wurden Blutproben für erste Tests genommen. Beim zweiten Termin am 15. Dezember hat mir der Arzt die Blutwerte erklärt (alles OK ...) und mir dann das Rezept für die Hormone mitgegeben. Ende Januar 2010 muß ich wieder hin.


Nachtrag

14.02.2010

Am 10.02.2010 habe ich von meiner Psychologin den "Bericht zur Vorlage beim Gutachter" erhalten. Der Bericht schließt mit dem Satz "Aus psychtherapeutischer Sicht bestehen keine Zweifel an der Transsexualität der Patientin."


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© Claudia K.