Wie ging es weiter ?

Juli 2007

 

Nach dem ersten Besuch in der Boutique Transnormal in Frankfurt hat es gerade mal sechs Wochen gedauert, bis ich unbedingt wieder hin mußte. In der Firma hatte ich mir einen Tag Urlaub genommen, zu Hause aber gesagt, ich müsse auf  "Dienstreise" ... 

 

Frau Mock hatte mir ein dunkles Kostüm herausgesucht und mich wieder schick geschminkt. Wow, und da war "Sie" wieder und schaute mir in voller Größe aus dem Spiegel entgegen.

 

Diesmal mußte ich, aeh "Claudia", gleich allein in die Öffentlichkeit. Wie selbstverständlich bin ich mit der S-Bahn zur Hauptwache ins Zentrum gefahren und dann die "Zeil" entlang gebummelt. Ich war dabei - Frau hat ja schließlich auch Hunger - auch im Karstadt-Restaurant etwas essen. Erst dabei wurde mir klar, was ich mir zugetraut hatte. Wieso zugetraut ? Es war das normalste auf der Welt - es war großartig.  Das mich einige Schüler, die am Nebentisch Hausaufgaben machten, erkannt hatten - "Guck mal, das iss'n Mann ..." wurde da getuschelt - war mir dabei völlig egal. Naja, ganz egal vielleicht nicht, aber es hat mich nicht wirklich interessiert, denn es ging mir wieder "sau gut". 

 

Als ich am späten nachmittag wieder in die Boutique zurückgekommen war, ließ ich mich umschminken und war nochmal unweit im Park am Mainufer spazieren.

 

Seitdem bin ich noch viele Male in Frankfurt gewesen und habe mir auch das Schminken beibringen lassen. Und nach viel, viel üben kann ich mich inzwischen auch "ganz passabel" - meine ich jedenfalls - selbst "aufhübschen".

 

Auch jede Menge eigene Kleidung hat sich Claudia nach und nach nun zugelegt. So erwacht "Claudia" nicht immer, aber immer öfter - meist am Wochenende. "Sie" ist der Ausgleich für allen Streß der Woche. Und wenn's denn sein muß, mach ich in der Firma einfach mal früher Feierabend und "hübsche" mich auf. Und dann ist "Sie" wieder "da". Ich genieße dabei auch das schminken, auch wenn mir ab und an mal was misslingt und ich erst zeitaufwändig "reparieren" muß.

 

Anfang 2007 habe ich eine nette Gruppe von TS und TV (Transgender-Stammtisch Wolfsburg) kennengelernt, die sich regelmäßig in Wolfsburg trift. Im April 2007 war ich dort das erste Mal dabei und bin in dem Kreis gut aufgenommen worden. (Anmerkung: seit Februar 2009 leite ich die Gruppe sogar, nach dem Sabrina sich aus persönlichen Gründen zurückgezogen hatte.)

 

Als ich dann auch nicht nur in Frankfurt als Mädel unterwegs war, sondern auch in meiner näheren Umgebung - Braunschweig, Wolfenbüttel, Wolfsburg oder Hannover -  habe ich gemerkt, das ich aus "weiblicher Sicht" die Städte irgendwie ganz anders wahrgenommen habe, obwohl ich sie ja schon eine Ewigkeit kenne. Aber irgendwie sieht Frau vieles anders.

 

 


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© Claudia K.